An impressive account on life oscillating between war and peace and a study on the effect of historic events on the individual.
Wann beginnt ein Krieg und wann hört er wirklich auf? Spuren in der Landschaft bleiben, seelische Wunden werden an die nächste und übernächste Generation weitergegeben. Nachkriegszeiten können zu Vorkriegszeiten werden. Meinrad Schade, 1968 in Kreuzlingen geboren, gehört zu den aktuell interessantesten Dokumentarfotografen der Schweiz; er verfolgt bevorzugt Langzeitprojekte. In zehnjähriger Arbeit hat er in Tschetschenien, Inguschetien, Kasachstan, Berg-Karabach, Russland und der Ukraine das fragil zwischen Krieg und Frieden schwebende Leben dokumentiert. In Porträts, Stillleben, Interieurs, Strassen- und Landschaftsaufnahmen führt er uns auf Nebenschauplätze und in Vorgeschichten. In diesen Bildern werden die Langzeitfolgen von Konflikten sichtbar, deren Anfänge Jahre zurückliegen.
Nach einem Essay von Nadine Olonetzky zu den Folgen von Kriegen erläutert der Journalist Daniel Wechlin die Geschichte dieser Länder und Konflikte. Der russische Autor Michail Schischkin erzählt vom Untergang und Wiederaufbäumen des Sowjetimperiums. Und Fred Ritchin, Spezialist für Dokumentarfotografie, zeigt die Chancen und Grenzen der Reportagefotografie heute auf.
«Meinrad Schades Bilder sind nicht einfach Reportagefotos - es entsteht mehr: ein tiefgründiger Essay zu einem Thema, das zum Erschauern aktuell ist. Weil Schade über Jahre am Thema geblieben ist, bekommen die Bilder in ihrer zeitlichen Dimension eine Tiefenschärfe, die man zuvor nicht sah.» Susan Boos,
WOZ - Die Wochenzeitung
«Ich glaube nicht mehr an die grosse Wirkung des Bildes. Es reicht mir, wenn die Leute, die meine Bilder anschauen, realisieren, dass der Krieg weiterwirkt, obwohl er angeblich längst vorbei ist - und wie man plötzlich wieder in den Krieg hineindriftet.» Meinrad Schade im Interview mit Susan Boos, WOZ - Die Wochenzeitung
«Man möchte dieses eindringliche Buch allen in die Hand drücken, die bei den gegenwärtigen Konflikten von Strategien reden und darüber die Menschen vergessen.» Gerhard Mack,
NZZ am Sonntag
«Ein herzzerreissendes Dokument darüber, wie der Mensch den Menschen fertigmacht und wie selbst der nur indirekt vom Krieg Betroffene - und vor langem schon Betroffene - sich doch nie vollständig erholen kann.» Sylvia Staude,
Frankfurter Rundschau