Die Abschottungspolitik Europas steht in eklatantem Widerspruch zur «Agenda 2030», die eine geordnete, sichere und reguläre Migration fordert. Welches sind die Bedingungen für eine menschengerechte und entwicklungsfördernde Migration? Diesen Fragen geht der Almanach Entwicklungspolitik 2019 der Caritas Schweiz nach. Ein spezieller Fokus liegt auf der Rolle der Entwicklungszusammenarbeit, die Gefahr läuft, politisch zur Verhinderung von Migration instrumentalisiert zu werden. Auf dem Weg zu einer menschengerechten und entwicklungsfördernden Migration muss aber vielmehr bei den Fluchtursachen angesetzt werden - und damit auch bei der Frage, wie Handels-, Investitions- und Steuerpolitiken die Bedingungen in ärmeren Ländern formen. Fluchtursachen zu bekämpfen und Migration gleichzeitig als «natürlichen» Prozess zu verstehen und zu steuern, schliesst sich nicht aus, wie in diesem Sammelband aufgezeigt wird. Gefragt sind international koordinierte Strategien und eine zwischenstaatliche Migrations- und Flüchtlingspolitik für dieses globale Phänomen. Nur so ist es möglich, den immer komplexeren und umfangreicheren Wanderungsbewegungen gerecht zu werden. Der Almanach Entwicklungspolitik 2019 von Caritas Schweiz liefert dafür zahlreiche Denkanstösse.
Almanach Entwicklungspolitik 2019
«Migration und Entwicklung: Globale Wanderungen menschengerecht gestalten»
Die Abschottungspolitik Europas steht in eklatantem Widerspruch zur «Agenda 2030», die eine geordnete, sichere und reguläre Migration fordert. Der heutige Mangel an legalen Zuwanderungsmöglichkeiten bringt Migranten und Flüchtlinge immer wieder in Lebensgefahr und macht sie zu Opfern von Ausbeutung und Menschenhandel. Zugleich wird das Potenzial der Migration als Quelle für die soziale, menschliche und wirtschaftliche Entwicklung verkannt.
Die immer komplexeren und umfangreicheren Wanderungsbewegungen verlangen nach neuen, global koordinierten Lösungen. Grosse Hoffnungen liegen dabei auf der Entwicklungszusammenarbeit, die aber politisch nicht zur Verhinderung von in den Augen gewisser Kreise «unerwünschter Migration» instrumentalisiert werden darf. Welches sind die Bedingungen für eine menschengerechte und entwicklungsfördernde Migration? Dies ist eine der zentralen Fragen, mit denen sich die vierte Ausgabe des Almanachs Entwicklungspolitik auseinandersetzt. Bestehende Hindernisse und neue Chancen werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, denn die gegenwärtige Situation ist sowohl für die Herkunfts- als auch die Transit- und Zielländer eine Herausforderung. Der Sammelband diskutiert aktuelle Erkenntnisse und wartet mit spannenden Meinungen und Erfahrungen namhafter Autoren und Experten auf.