"Ein sarkastisch makabres Loblied auf den sowjetischen Geheimdienst, der die Ausbreitung der Pest verhindert - und dabei offenbart, wie allumfassend er bereits die Gesellschaft vergiftet hat." Ingo Schulze
Moskau 1939. Rudolf Iwanowitsch Mayer berichtet über den Stand der Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Pest. Niemand ahnt, dass der Forscher selbst infiziert ist. Aber am Abend wird er ins Krankenhaus gebracht. Diagnose: Lungenpest. Das Krankenhaus wird unter Quarantäne gestellt, wer mit ihm Kontakt hatte, zu Hause abgeholt. In der Zeit des Großen Terrors fürchtet jeder, in Stalins Folterkeller zu kommen. Oberst Pawljuk erschießt sich, als der schwarze Wagen vor seiner Tür hält, eine Frau verrät ihren Mann an den Geheimdienst ? Was geschieht, wenn eine Epidemie auf eine paralysierte Gesellschaft trifft? Scharfsichtig und mit großer Empathie beobachtet Ljudmila Ulitzkaja die Reaktionen der Menschen.
"Aktuell wie nie. ... 'Eine Seuche in der Stadt' liest sich wie ein Roman noir; knapp, elegant und in seinem rasanten Tempo dem Thema angemessen." Christian Esch und Ele Schmitter, Der Spiegel, 13.02.21
"Ulitzkaja gelingt es gerade mit diesem eigenwilligen Genre des Fragmentarischen, die bedrückende Atmosphäre jener Zeit präzise einzufangen." Sabine Berking, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.02.21
"Ein tiefschwarzes Stück. ... Ulitzkaja zeichnet ein beängstigendes Bild einer vom politischen Terror krank gemachten Gesellschaft." Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 31.01.21
"Es gibt Gesellschaftsordnungen, wo es ein Trost sein kann, wenn es nur die Pest ist. Dass diese und alle anderen Szenen im Deutschen so knapp, lebendig und beunruhigend wirken, verdanken sie der Übersetzung von Ganna-Maria Braungardt." Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung, 06.02.21
"Ein grausig-gutes Buch." Cornelia Geißler, Frankfurter Rundschau, 27.01.21