Isabelle Kaiser ist Anfang des 20. Jahrhunderts eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen und die international berühmteste Schweizerin. Sie füllt Hallen in Italien, Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Sie schreibt auf Französisch und Deutsch und korrespondiert mit den führenden Intellektuellen ihrer Zeit.
Über dreissig Romane, Novellensammlungen und Gedichtbände schreibt Isabelle Kaiser sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache - viele davon erscheinen in hohen Auflagen. Ihre Gedichte werden vertont, ihre Stücke aufgeführt, die Illustrierten und Feuilletons drucken ihren Namen wöchentlich. Ihre Bücher sind Bestseller avant la lettre und die Verehrung ihrer Person steht heutigem Fantum in nichts nach. Isabelle Kaiser ist Eremitin und Bonvivante, theatralisches Naturtalent, Sportlerin und Lungenkranke, Gläubige und Emanze, sie ist Nidwaldnerin, Zugerin, Genferin und vor allem Exotin. Isabelle Kaiser ist preisgekrönte Dichterin und ausgezeichnete Musikerin, eine gepriesene Hohepriesterin ihrer Kunst.
Isabelle Kaiser ist eine fesselnde Erscheinung, eine Kämpferin, eine Inspiration und ein Vorbild. Sie lebt gut von ihrer Kunst, reist viel, so oft sie die Tuberkulose nicht zur Bettruhe zwingt.
Sie lässt sich ein eigenes Haus am Vierwaldstättersee erbauen und kümmert sich in Wohltätigkeit um Waisen, unterstützt Familie, Nachbaren und Hilfsbedürftige.
Isabelle Kaiser heiratet nicht, bekommt keine Kinder, lebt mit ihrer Mutter in Beckenried, wo sie im am 17. Februar 1925 verstirbt.
Diese neue Ausgabe von Kaisers Novellen und Gedichten, verbunden mit einem biografischen Essay, zeigt ihr oft autofiktionales Werk in seiner überraschenden Fülle und Vielfalt.