Die durch diesen Band wieder zugänglich gemachten Dramen "Der Schwur", "Konradin" und "Der Günstling" sind von Eindrücken und Anregungen inspiriert, die Klinger im Gefolge des russischen Großfürsten?Paul auf dessen 1781/82 unternommener Reise durch Europas Metropolen gesammelt hatte, und von seiner Kenntnis der Günstlingswirtschaft am?Hof Katharinas der Großen. Einen Schwur gegen die Ehe nimmt Klinger in seiner Komödie zum Anlass, Sitte und Moral der adligen Gesellschaft im damaligen Wien zu schildern, und mit der Tragödie "Konradin" leistet er einen Beitrag zum historischen Schauspiel, das sich zur Zeit der Entstehung des Dramas im Aufschwung befand. Selbst wenn in "Der?Günstling" die Andeutungen auf Geschehnisse im Umfeld der Zarin kaum zu übersehen sind, betont Klinger in einer Vorbemerkung den exemplarischen Charakter seines Stücks, dessen Schauplatz er deshalb und auch um bei Hof nicht Anstoß zu erregen, ins mittelalterliche Spanien verlegt. Alle drei Dramen sind 1786 und 1787 zuerst in der Sammlung "Theater" erschienen. ?