Das Kunstmuseum in Marktoberdorf ist über das bayerische Allgäu hinaus als Ort für zeitgenössische Kunst und Bildung bekannt. Durch die Klarheit und den Minimalismus der Gestaltung ist auch die Architektur außergewöhnlich. Das Gebäudeensemble besteht aus zwei miteinander verbundenen Baukörpern: dem Dr.-Geiger-Haus, einem bürgerlichen Wohnhaus aus den 1920er Jahren, und dem 2001 fertig gestellten Neubau, dem Franz-Schmid-Haus. Das neuere Gebäude besteht aus zwei klar geschnittenen Kuben, die leicht versetzt zueinander stehen. Ein ummauerter Vorplatz mit zwei großen Toren aus Cortenstahl bildet den Übergang zwischen dem heterogenen städtischen Kontext und dem Museum. Das Sichtmauerwerk im Innen- und Außenbereich prägt das Erscheinungsbild und verleiht den Fassaden eine fein gemusterte Textur. Das Sichtmauerwerk im Inneren vermittelt die Idee eines lebendigen Ausstellungsraums mit Werkstattcharakter. Ein vollverglaster Gang verbindet den Neubau und das historische Dr.-Geiger-Haus mit Ausstellungsräumen, Büros und Lagerflächen. Durch die umfassenden Sanierungsarbeiten wurden die Bedingungen deutlich verbessert und benutzerfreundlicher gestaltet. Der Ausstellungsraum mit weißen Wänden und historischen Gestaltungselementen ergänzt die Ausstellungsmöglichkeiten des Neubaus.