Nach fünf Auflagen in den letzten zehn Jahren präsentiert sich das Handbuch Kritische Stadtgeographie komplett aktualisiert und erweitert. Die 72 Einträge zu Theorien, Methoden und Themen Kritischer Stadtgeographie, verfasst von ausgewiesenen Autor*innen, sind teils ganz neu geschrieben, teils grundlegend überarbeitet worden.
Urbane Phänomene, Konflikte und Kämpfe wandeln sich mit der Entwicklung von Städten. Die Kritische Stadtgeographie trägt dazu bei, diese zu benennen, zu erklären sowie progressive Lösungsansätze zu formulieren. Auch hilft sie zu verstehen, welche Interessen, Koalitionen und Strukturen emanzipatorische Initiativen unterstützen, in viel zu vielen Fällen aber auch blockieren oder verunmöglichen. Neben Einführungen in relevante Theorien, Methoden und Begriffe finden sich auch zahlreiche Einträge, in denen aktuelle Themen politischer Praxis in Städten diskutiert werden.
Das Handbuch hilft Studierenden ab dem ersten Semester sowie auch Menschen jenseits von Lehre und Forschung dabei, sich der Kritischen Stadtgeographie zu nähern.
Weltweit sind Städte Schauplatz vielfältiger gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Angesichts der städtischen Konflikte um Mietsteigerungen, der Vertreibung marginalisierter Bevölkerungsgruppen, der Überwachung öffentlicher Räume und der Privatisierung von Infrastruktur ist auch das Interesse der Sozialwissenschaften am Thema "Stadt" gewachsen. Vor allem im angloamerikanischen Raum hat sich eine Kritische Stadtgeographie entwickelt, die inzwischen auf umfangreiche theoretische wie auch empirische Arbeiten zurückblicken kann. Ausgangspunkt der - mittlerweile stark ausdifferenzierten - Kritischen Stadtgeographie ist es, städtische Verhältnisse nicht als gegeben, sondern als historisch und veränderbar zu begreifen. An dieses Verständnis anknüpfend möchte der Band Studierenden zentrale Konzepte und empirische Anwendungen der Kritischen Stadtgeographie in einer überblicksartigen deutschsprachigen Darstellung näher bringen. Damit übernimmt das Buch nicht nur eine Brückenfunktion zwischen angloamerikanischer und deutschsprachiger Stadtgeographie, sondern auch zwischen der Stadtgeographie und weiteren akademischen Disziplinen wie Stadtsoziologie, Stadt- und Regionalplanung, Ethnologie oder Politikwissenschaften.