Bernhard Diebold, der als Feuilletonredakteur der
Frankfurter Zeitung schnell zu einem der einflussreichsten Theater-, Literatur-, und Filmkritiker der Weimarer Republik aufstieg, nahm Stefan Zweig, anders als Großkritiker wie Alfred Kerr oder Herbert Ihering, bereits fru?h wahr. Selbst wenn nicht u?berliefert ist, ab wann der Literat Zweig und der Kritiker Diebold einander kannten, du?rften sie spätestens ab 1921 voneinander Notiz genommen haben - ein persönliches Zusammentreffen ist fu?r das Jahr 1925 im Rahmen der Salzburger Festspiele verbu?rgt. Von diesem Zeitpunkt an verband die beiden ein so respektvoll-freundlicher wie auch professioneller Briefwechsel, der zugleich tiefe und differenzierte Einblicke in das jeweilige Literaturverständnis der beiden Autoren wie auch in Zweigs Umgang mit dem als unbestechlich geltenden Kritiker gibt.Diebold, der auch vor harschen Urteilen gegenu?ber anerkannten Größen - wie etwa Thomas Mann - nicht zuru?ckschreckte, schätzte Zweigs Poetik, trotz dessen Popularität, hoch ein. Die produktive Arbeitsbeziehung riss auch nach Hitlers Machtergreifung nicht ab: Diebold, der wegen seiner ju?dischen Abstammung ebenso wie Zweig zur Emigration gezwungen war, versuchte gemeinsam mit Julius Marx literarische Vorlagen als Kinostoffe zu vermitteln und kam auch in diesem Zusammenhang auf Zweig zuru?ck.Die Dokumentation des Briefwechsels und der Zusammenarbeit zwischen Stefan Zweig und Bernhard Diebold versammelt bislang unbekanntes Material und versteht sich als Beitrag zu einem in der Zweig-Forschung vernachlässigten Forschungsbereich: Zwar liegen Studien zur Rezeption Zweigs vor, die literarische Kritik in verschiedenen Kulturkreisen als Ausdruck des jeweiligen Zeitgeists deuten. Bisher unbeachtet blieb allerdings die produktive Interaktion mit zeitgenössischen Kritikern, wie sie hier erstmals nachgelesen werden kann. Das versammelte Material wurde erst durch den 2016 zugänglich gewordenen Nachlass von Bernhard Diebold bekannt, von Stephan Resch kompiliert und in einem Nachwort kontextualisiert.
Bernhard Diebold, der als Feuilletonredakteur der Frankfurter Zeitung schnell zu einem der einflussreichsten Theater-, Literatur-, und Filmkritiker der Weimarer Republik aufstieg, nahm Stefan Zweig, anders als Großkritiker wie Alfred Kerr oder Herbert Ihering, bereits früh wahr. Selbst wenn nicht überliefert ist, ab wann der Literat Zweig und der Kritiker Diebold einander kannten, dürften sie spätestens ab 1921 voneinander Notiz genommen haben - ein persönliches Zusammentreffen ist für das Jahr 1925 im Rahmen der Salzburger Festspiele verbürgt. Von diesem Zeitpunkt an verband die beiden ein so respektvoll-freundlicher wie auch professioneller Briefwechsel, der zugleich tiefe und differenzierte Einblicke in das jeweilige Literaturverständnis der beiden Autoren wie auch in Zweigs Umgang mit dem als unbestechlich geltenden Kritiker gibt.Diebold, der auch vor harschen Urteilen gegenüber anerkannten Größen - wie etwa Thomas Mann - nicht zurückschreckte, schätzte Zweigs Poetik, trotz dessen Popularität, hoch ein. Die produktive Arbeitsbeziehung riss auch nach Hitlers Machtergreifung nicht ab: Diebold, der wegen seiner jüdischen Abstammung ebenso wie Zweig zur Emigration gezwungen war, versuchte gemeinsam mit Julius Marx literarische Vorlagen als Kinostoffe zu vermitteln und kam auch in diesem Zusammenhang auf Zweig zurück.Die Dokumentation des Briefwechsels und der Zusammenarbeit zwischen Stefan Zweig und Bernhard Diebold versammelt bislang unbekanntes Material und versteht sich als Beitrag zu einem in der Zweig-Forschung vernachlässigten Forschungsbereich: Zwar liegen Studien zur Rezeption Zweigs vor, die literarische Kritik in verschiedenen Kulturkreisen als Ausdruck des jeweiligen Zeitgeists deuten. Bisher unbeachtet blieb allerdings die produktive Interaktion mit zeitgenössischen Kritikern, wie sie hier erstmals nachgelesen werden kann. Das versammelte Material wurde erst durch den 2016 zugänglich gewordenen Nachlass von Bernhard Diebold bekannt, von Stephan Resch kompiliert und in einem Nachwort kontextualisiert.