Im furiosen Finale seiner zehnbändigen Reihe »Das Viertel« macht uns Gonçalo M. Tavares mit einem gewissen Herrn Eliot bekannt, der eine Reihe von Vorträgen über einzelne Verse berühmter Dichter hält. Das Publikum ist überschaubar. In den dünn besetzten Reihen sitzen ein paar Herren, die wir aus früheren Bänden bereits kennen. Herr Warhol kommt einmal vorbei, blickt kurz in die Runde und verschwindet rasch wieder.
Herrn Eliots Erläuterungen sind freilich keine Poesievorlesungen der herkömmlichen Art. Sie stecken voller Überraschungen, sind urkomisch und dermaßen rasant, dass es mitunter besser ist, sich anzuschnallen. Der siebte und letzte Vortrag - über einen Vers von Paul Celan - existiert überhaupt nur als Titel und Versprechen.
Gonçalo M. Tavares zeigt einmal mehr, dass der Ursprung aller Kreativität im freien Denken liegt, das unsere Sichtweisen spielerisch verändert und damit neue Möglichkeiten des Verstehens schafft, die wir dringend brauchen.